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Vitamin-D senkt Blutdruck bei übergewichtigen älteren Menschen

Eine neue Studie, die im Journal of the Endocrine Society veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Einnahme von Vitamin D den Blutdruck bei übergewichtigen älteren Menschen senken kann. Diese Erkenntnis könnte erhebliche Auswirkungen auf die Behandlung von Bluthochdruck in dieser gefährdeten Bevölkerungsgruppe haben.

Forscher des American University of Beirut Medical Center und kooperierender Institutionen führten eine randomisierte kontrollierte Studie durch, die untersuchte, wie verschiedene Dosen von Vitamin D den Blutdruck bei älteren übergewichtigen Erwachsenen beeinflussen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Vitamin-D-Supplementierung in Kombination mit Kalzium einen einfachen, ergänzenden Ansatz zum Blutdruckmanagement bieten könnte.

Die Verbindung zwischen Vitamin D und Blutdruck

Vitamin-D-Mangel ist weltweit überraschend häufig und wurde mit verschiedenen Gesundheitszuständen in Verbindung gebracht, einschließlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Während frühere Beobachtungsstudien einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und höherem Blutdruck nahegelegt haben, waren die Ergebnisse aus klinischen Studien bisher uneinheitlich.

Belege für eine positive Wirkung von Vitamin D auf den Blutdruck sind nicht eindeutig. Große Kohortenstudien liefern epidemiologische Hinweise, die Vitamin-D-Mangel mit einem höheren Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, einschließlich Bluthochdruck, in Verbindung bringen.

Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Ghada El-Hajj Fuleihan vom American University of Beirut Medical Center zielte darauf ab, diese Beziehung genauer zu untersuchen. Sie führten eine einjährige, multizentrische, doppelblinde, randomisierte kontrollierte Studie mit 221 übergewichtigen Personen im Alter von 65 Jahren und älter durch.

Studiendesign und Methodik

Die Forscher führten explorative Analysen aus einer zuvor abgeschlossenen doppelblinden randomisierten kontrollierten Studie durch, die die Supplementierung älterer Personen mit Vitamin D in der derzeit empfohlenen Dosis und einer höheren Dosis, die jedoch immer noch unter der oberen verträglichen Grenze liegt, verglich.

Die Teilnehmer erhielten Kalzium (1000 mg täglich) plus entweder niedrig dosiertes Vitamin D (600 IE/Tag) oder hoch dosiertes Vitamin D (3750 IE/Tag). Alle Teilnehmer hatten zu Beginn Vitamin-D-Spiegel zwischen 10-30 ng/ml, was sie in den Bereich von unzureichend bis mangelhaft einordnete.

Signifikante Blutdrucksenkungen

Die Ergebnisse waren vielversprechend. Nach einem Jahr erlebten die Teilnehmer eine durchschnittliche Senkung des systolischen Blutdrucks (SBP) um 3,5 mm Hg in der Gesamtgruppe. Personen in der Hochdosisgruppe verzeichneten eine Reduktion um 4,2 mm Hg, während diejenigen in der Niedrigdosisgruppe eine Reduktion um 2,8 mm Hg aufwiesen.

Ähnlich moderate Reduktionen wurden beim diastolischen Blutdruck (DBP) beobachtet, mit einer durchschnittlichen Abnahme von 2,8 mm Hg bei allen Teilnehmern.

Der Effekt war besonders ausgeprägt in bestimmten Untergruppen:

Bei Teilnehmern mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 sank der SBP in beiden Behandlungsgruppen signifikant, während der DBP nur in der Hochdosisgruppe signifikant abnahm.

In den Untergruppen der hypertensiven Teilnehmer (N = 143) gab es eine Abnahme des SBP und DBP nach 6 und 12 Monaten, mit beiden Vitamin-D-Dosen und unabhängig vom BMI-Niveau.

Die Verbindung zur Adipositas

Eine der interessantesten Erkenntnisse war der stärkere Effekt, der bei adipösen Teilnehmern (BMI > 30) beobachtet wurde. Bei Personen mit einem BMI über 30 sank der SBP in beiden Vitamin-D-Dosisgruppen signifikant; der DBP sank nur in der Hochdosisgruppe signifikant. Dies deutet darauf hin, dass übergewichtige Personen besonders von einer Vitamin-D-Supplementierung profitieren könnten.

Dr. El-Hajj Fuleihan und Kollegen kamen zu dem Schluss, dass Vitamin D und Kalzium den SBP und DBP bei übergewichtigen älteren Personen senken, aber mehr ist nicht unbedingt besser. Dieser Effekt zeigt sich bei Personen mit einem BMI über 30, bei Bluthochdruckpatienten und scheint weitgehend dosisunabhängig zu sein.

Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit

Diese Ergebnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben, angesichts der Prävalenz von sowohl Vitamin-D-Mangel als auch Bluthochdruck in der älteren Bevölkerung weltweit. Die Forscher merkten an, dass unsere Studienergebnisse und die Synthese der Literatur die Bedeutung demografischer Faktoren (Alter) und zugrunde liegender Gesundheitszustände (vorherrschender Bluthochdruck, Adipositas und 25OHD-Spiegel zu Studienbeginn) bei der Interpretation der potenziellen Effekte von Vitamin D auf Blutdruckergebnisse unterstreichen.

Während der genaue Mechanismus unklar bleibt, gibt es mehrere plausible Erklärungen. Tierstudien haben gezeigt, dass Vitamin D das Renin-Angiotensin-System beeinflussen kann, das eine entscheidende Rolle bei der Blutdruckregulation spielt. Zusätzlich kann Vitamin D die Endothelfunktion verbessern und Entzündungen reduzieren, was beides zu einem niedrigeren Blutdruck beitragen kann.

Die Autoren der Studie schlagen vor, dass individuelle Patienten-Metaanalysen erforderlich sind, um unsere Ergebnisse zu validieren und, falls bestätigt, die optimale Dosis zu untersuchen.

Vorerst deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass die Aufrechterhaltung angemessener Vitamin-D-Spiegel ein wichtiger Bestandteil des kardiovaskulären Gesundheitsmanagements sein könnte, insbesondere für ältere Erwachsene mit Adipositas oder Bluthochdruck.

Forschungszusammenfassung

Methodik:

  • Explorative Analysen aus einer einjährigen, multizentrischen, doppelblinden randomisierten kontrollierten Studie
  • 221 übergewichtige Teilnehmer im Alter von 65+ erhielten Kalzium (1000 mg täglich) plus entweder niedrig dosiertes Vitamin D (600 IE/Tag) oder hoch dosiertes Vitamin D (3750 IE/Tag)
  • Blutdruckmessungen zu Beginn, nach 6 Monaten und nach 12 Monaten
  • Subgruppenanalysen nach BMI-Kategorie und Hypertonie-Status

Hauptergebnisse:

  • Gesamtsenkung des systolischen Blutdrucks um 3,5 mm Hg nach einem Jahr
  • Hochdosisgruppe: 4,2 mm Hg SBP-Reduktion; Niedrigdosisgruppe: 2,8 mm Hg SBP-Reduktion
  • Stärkere Effekte bei Teilnehmern mit BMI > 30 und solchen mit Bluthochdruck
  • Effekte weitgehend unabhängig von der Vitamin-D-Dosis

Studienlimitationen:

  • Post-hoc explorative Analysen aus einer Studie, die für andere primäre Endpunkte konzipiert wurde
  • Keine Möglichkeit, Kausalität zwischen Vitamin-D-Supplementierung und Blutdrucksenkung herzustellen
  • Fehlen einer reinen Placebo-Kontrollgruppe (alle Teilnehmer erhielten Kalzium)
  • Relativ kleine Stichprobengröße für Subgruppenanalysen

Diskussion & Erkenntnisse:

  • Vitamin-D-Supplementierung in Kombination mit Kalzium kann den Blutdruck bei übergewichtigen älteren Menschen senken
  • Effekte besonders bemerkenswert bei Personen mit Adipositas oder vorbestehendem Bluthochdruck
  • Ergebnisse tragen zu wachsenden Belegen bei, die den Vitamin-D-Status mit der kardiovaskulären Gesundheit verbinden
  • Resultate deuten auf das Potenzial von Vitamin D als adjuvante Therapie für das Blutdruckmanagement in bestimmten Bevölkerungsgruppen hin

Maya Rahme et al, Blood Pressure Decreases in Overweight Elderly Individuals on Vitamin D: A Randomized Trial, Journal of the Endocrine Society (2024). DOI: 10.1210/jendso/bvae168 , doi.org/10.1210/jendso/bvae168

 

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